Zentralschweiz - Kampf dem Chaos: In Kriens trainieren Fachleute den Ernstfall
Die jüngsten Erdbeben in Nepal haben es eindrücklich gezeigt: Damit den Betroffenen vor Ort schnell und effizient geholfen werden kann, ist gute Organisation wichtig. Genau darum geht es in einer internationalen Übung, die gerade in Kriens läuft. Dabei gibt es auch kulturelle Herausforderungen.
Rund 180 Fachleute aus zehn verschiedenen Ländern sind an der Übung «Count down Deza» beteiligt. Sie kommen unter anderem aus Europa, dem Nahen Osten oder Asien. Das Szenario: Ein schweres Erdbeben im Raum Basel.
Das Spezielle an der Übung ist: Die Teilnehmer legen nicht mit Schaufel und Pickel Hand an, sondern trainieren mit Hilfe eines Computer-Simulators den Ernstfall. Geschult werden Führungsleute von Armee und ziviler Organisationen. Im Mittelpunkt steht die Verbesserung der Zusammenarbeit.
Keine graue Theorie
«Trotz Simulator kommen wir der Realität sehr nahe», sagt Übungsleiter David Sochor von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des Bundes (Deza). «So können wir beispielsweise laufend neue Aufgaben ins System speisen und die Teams müssen dann schnell reagieren.» Dazu komme, dass alle auf Englisch kommunizieren müssten, was die Sache erschwere.
Am Training nehmen auch zwei Schweizer Fachleute teil, die kürzlich in den Erdbebengebieten von Nepal im Einsatz waren. «Ihre Rückmeldungen zeigen: Die Koordination der Hilfe vor Ort ist eine der grossen Herausforderungen. Dazu kommen unterschiedliche Arbeitstechniken oder Verständigungsprobleme der Helfer aus den verschiedenen Ländern», führt Übungsleiter Sochor weiter aus.
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