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Zentralschweiz Kampf um Wassernutzung im Maderanertal

Am Chärstelenbach soll ein neues Wasserkraftwerk entstehen. Der Landrat entscheidet am Mittwoch über die Konzessionsvergabe. Die Regierung unterstützt das Projekt unter Federführung des Elektrizitätswerks Altdorf. Private Initianten möchten den Bach ebenfalls nutzen und wehren sich.

Die Kraftwerk Bristen AG plant ein Wasserkraftwerk für knapp 19 Millionen Franken. Es soll Strom für gut 3000 Haushaltungen produzieren. Das Elektrizitätswerk Altdorf hat beim KW Bristen den Lead, Partner sind der Kanton Uri, die Korporation und die Gemeinde Silenen. Vorgesehen ist eine Fassung, eine 1800 Meter lange Druckleitung und in Bristen ein Schaukraftwerk mit Turbinen.

«Das Projekt ist zwar ein Eingriff in die Natur, aber absolut verträglich, da nur ein Bruchteil des Wassers genutzt wird, man sieht von blossem Auge keine Veränderung und der Wildbach rauscht wie vorher», sagt Werner Jauch, Projektverantwortlicher des KW Bristen. Die Umweltverbände hatten zwar Einsprache erhoben, konnten sich mit den möglichen Betreibern aber einigen.

«Das hintere Maderanertal ist von nationaler Bedeutung. Wir haben erreicht, dass dieses Gebiet für 80 Jahre geschützt wird», sagt Julia Brändle vom WWF. Die geplante Restwassermenge stelle sicher, dass für Fische und andere Lebewesen genügend Wasser vorhanden wäre. Man bleibe aber trotz der Einigung Kleinkraftwerken gegenüber kritisch .

Widerstand

Die Regierung empfiehlt dem Landrat die Konzession für das KW Bristen zu erteilen. Dagegen wehren sich private Initianten. Die KW Chärstelenbach AG hat ein Konkurrenzprojekt ausgearbeitet, das gemäss ihren Angaben mit der gleichen Wassermenge mehr Strom produziere.

Der Regierungsrat schreibt in seinem Antrag an den Landrat, dass dieses Gesuch unzureichend sei, da Unterlagen und Nachweisberichte fehlen würden. Die privaten Initianten haben juristischen und politischen Widerstand angekündigt.

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