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Zentralschweiz Kanton Zug will dank Impfprämie die Masern ausrotten

Um die Durchimpfungsrate bei der Masernimpfung zu steigern, setzt der Kanton Zug auf finanzielle Anreize. Neu sollen die Praxisassistentinnen und Assistenten die Patienten direkt an fehlende Masernimpfungen erinnern und diese auch durchführen. Dafür erhalten sie vom Kanton vier Franken pro Impfung.

Ziel des Bundesamtes für Gesundheit BAG ist es, die Masern bis 2015 auszurotten. Dazu hat der Bund drei Millionen in eine nationale Kampagne investiert und gleichzeitig die Kantone dazu verpflichtet den gleichen Beitrag aufzuwenden. Wie die Kantone das Geld jedoch zur Masernbekämpfung einsetzen, ist ihnen überlassen.

Vier Franken pro Impfung

«Anstatt das wir in teure Plakatkampagnen investieren, wollen wir die 42‘000 Franken lieber gezielt einsetzen, und zwar für die Leute an der Front, die medizinischen Praxisassistentinnen (MPAs)», erläutert Gesundheitsdirektor Urs Hürlimann (FDP) die neue Strategie. Die MPAs sind die erste Ansprechperson für die Patienten und sollen nun direkt mithelfen, die Patienten zu beraten und sie an die Impfung zu erinnern. Für ihren Aufwand erhalten sie neu eine Prämie von vier Franken pro Impfung.

Wir wollen niemanden bekehren.
Autor: Urs Hürlimann Gesundheitsdirektor Kanton Zug

Impfgegner Daniel Trappitsch vom «Netzwerk Impfentscheid» hält nichts von finanziellen Anreizen, um die Impfrate zu steigern. Dies setze falsche Anreize und sorge dafür, dass noch eher geimpft werde. Gesundheitsdirektor Hürlimann nimmt die Kritik jedoch gelassen entgegen im Hinblick auf die drei bis fünf Prozent Impfgegner im Land. «Wir wollen niemanden bekehren. Wenn es uns gelingt, alle Impfwilligen zu impfen, erreichen wir die Durchimpfungsrate von 95 Prozent auch so», meint der Gesundheitsdirektor.

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