Nach dem Nein zum Zuger Stadttunnel passiere in Zug vorläufig nun gar nichts mehr, sagt die enttäuschte Cornelia Stocker von der Zuger FDP: «Wir brauchen eine Denkpause. Die Zukunft wird zeigen, dass man nur in ganz kleinen Schritten vorwärts kommt.»
Auch Benny Elsener, Präsident der CVP Stadt Zug meint, dass am Tag danach niemand ein Rezept habe: «Es gibt keinen Plan B». Zug sei so zwischen See und Berg eingebettet, dass die Möglichkeiten sehr eingeschränkt seien. Er könne sich im Moment beispielsweise Anpassungen bei den Strassenführungen in den Quartieren vorstellen.
Und auch Philipp C. Brunner, Präsident der Stadtzuger SVP, sieht im Nein zum Stadttunnel eine verpasste Chance. «Jetzt muss man mit der Umfahrung Cham-Hünenberg und der Tangente Zug-Baar vorwärts machen, da dies sich positiv auf den Stadtverkehr auswirke», sagt er auf Anfrage von Radio SRF.
Kleine Schritte statt grosse Würfe
«Es ist wichtig, dass man die Quartiere entlastet und dass man den Verkehr vor allem nur auf den Hauptachsen hat», sagt Tunnelgegner Andreas Lustenberger von den Alternativen - die Grünen. Er kann sich vorstellen, in den Quartieren mit Schranken oder zeitlich beschränkten Durchfahrten eine Verkehrsberuhigung zu erreichen.
Auch die Präsidentin der SP des Kantons Zug, Barbara Gysel, sieht die Lösungsansätze in kleinen Schritten. Das Nein zum Stadttunnel sei durchaus eine Chance, neu zu beginnen. «Wir müssen die Mobilitätsfrage grundsätzlich anschauen und da sind auch innovative Ideen und Modelle gefragt, wie zum Beispiel Road Pricing oder flexible Arbeitszeitmodelle für Pendler.»
Die nächste Verkehrsdiskussion steht im Kanton Zug bereits wieder an. Es geht um Kürzungen im öffentlichen Verkehr im Rahmen des Sparpakets. Die Stadttunnel-Diskussion wird noch einige Zeit nachhallen.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr