Das Kind war am Sonntagnachmittag mit seinem Vater und einem Geschwister im Hallenbad auf der Luzerner Allmend. In einem unbeaufsichtigten Moment sei der Knabe ins 1,25 Meter tiefe Becken gesprungen. Er wurde nach einiger Zeit im Wasser treibend entdeckt und geborgen. Dann wurde er reanimiert. Der Rettungsdienst brachte den Verletzten in ein Spital. Dort ist er am Mittwochmorgen gestorben, wie die Polizei mitteilte.
Die genauen Umstände des Unfalls sind unklar. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet. Laut Angaben des Hallenbads befanden sich zum Unfallzeitpunkt zwei Bademeister vor Ort. Insgesamt zählte das Hallenbad gegen 150 Gäste.
Überwachung schlug keinen Alarm
In den Schwimmbecken im Hallenbad sind mehr als 40 Überwachungskameras installiert. Sie sollten Alarm schlagen, wenn eine Person im Wasser sich nicht mehr bewegt.
Auch das Lernschwimmbecken, in dem der Unfall passierte, ist mit dem System ausgerüstet: «Die Kameras haben aber keinen Alarm ausgelöst», sagt Karin Eisserle, beim Hallenbad zuständig für die Kommunikation, gegenüber Radio SRF. Das System sei vorab im Nichtschwimmerbereich noch nicht ausgereift und wenig praxiserprobt.
Allerdings: Als die Anschaffung der Kameras vor fünf Jahren beschlossen wurde, tönte das noch ganz anders. Im Protokoll des Stadtratsbeschlusses, das dem Regionaljournal vorliegt, heisst es: «Der Einsatz ist auch in Nichtschwimmer- (...) und in Springerbereichen praxiserprobt.» In Deutschland seien 20 Anlagen in Betrieb.
Warum die Anlage im Lernschwimmbecken nicht funktionierte, kann man beim Hallenbad Luzern nicht sagen. Der Tod des 4-jährigen Knaben wird nun von der Staatsanwaltschaft Luzern untersucht.