«Der Prinz von Sörenberg» titelte der Blick nach dem Überraschungssieg am Bergkranzfest am Schwarzsee vor 10 Tagen. Seither steht die Welt von Schwingtalent Joel Wicki Kopf. Medien, Gratulanten und Fans wollen am Erfolg teilhaben und würden ihn fast «fressen». Aber das gehöre zum Sport: «Es ist schön auf so einer Welle zu reiten, es kommen sicher auch wieder andere Zeiten, deshalb muss ich es jetzt um so mehr geniessen», sagt Joel Wicki.
Power-Schwinger
Joel Wicki trainiert seit er sechs Jahre alt ist. Zu seinen Trainings gehören Technik im Schwingkeller, Krafttraining und richtige Ernährung. In seinem Betreuerstab ist neuerdings auch der ehemalige Spitzenschwinger Daniel Hüsler dabei. «Joel hat das Potential für ganz grosse Siege. Er hat Talent und Gespür», schwärmt Hüsler. Vor allem der explosive Schwingstil Wickis lehre die Gegner das Fürchten. «Ich mag das passive Schwingen nicht, sondern schöne Züge, damit auch dem Publikum etwas geboten wird», sagt er. Auf die Verletzungsgefahr angesprochen, meint Wicki, dass er genau deshalb so intensiv trainiere.
Vom Kranz zum König?
Vom Innerschweizerischen erhofft sich der Sörenberger einen Kranz. Vom Schlussgang will der bescheidene Baumaschinenmechaniker-Lehrling nicht sprechen. «Ich möchte eine gute Rangierung, gesund bleiben und nächste Woche wieder zur Arbeit gehen», sagt der Schwinger, der auch den Titel Luzerner Sportler des Jahres 2014 trägt.
Wenn man ihn auf die ganz grossen Schwingfeste, die Eidgenössischen in Estavayer-le-Lac 2016 und Zug 2019 anspricht, sagt Wicki: «Zug ist zwar noch weit weg, aber dann wäre ich voll im Saft.» Ob aus dem Prinz dann ein König wird, wird sich zeigen.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr