Das Schulhaus von Hospental steht oben im Dorfzentrum, direkt neben der Kirche, die man von weit her schon sieht. Es ist das Reich von Brigitte Renner. Im obersten Stock hat sie ihre Wohnung, unten sind die Schulzimmer und Arbeitsräume.
Fünf Buben und ein Mädchen gehen hier noch zur Schule. Und sie sind von dieser Kleinstschule begeistert. Er habe immer die beste oder die schlechteste Note der Klasse, schmunzelt Yves Christen. Er ist der einzige Viertklässler der Schule.
Den Englischunterricht teilt er sich mit den beiden Drittklässlern Nando Cadenazzi und Yannik Schmid. Ein Zimmer weiter oben machen die drei Sechstklässler eine Gruppenarbeit. Es sei schade, dass sie ab dem Herbst dieses Schulhaus verlassen und in einer grossen Klasse unterkommen müssten, sind sie sich einig. Das werde zwar nicht einfach, es gehe dann aber schon.
Eine Art Familie im Schulhaus
Sie seien eine Art Familie, würden sich gegenseitig sehr gut kennen, resümiert Gesamtschullehrerin Brigitte Renner die Stimmung im Schulhaus. Es sei einfacher, einzelne Kinder individuell zu fördern, der Betrieb setze aber viel Toleranz von allen voraus. Mittlerweile habe sich dieses System aber überlebt, es sei nur noch schwer mit dem heutigen Schulmodell kompatibel.
Im Sommer wird Brigitte Renner pensioniert. Dann räumt sie ihre Wohnung im obersten Stock des Schulhauses und leert die unzähligen Schränke. Sie könne gut loslassen, sagt sie. Im Dorf werde man aber sicher die Kinderstimmen im Dorf vermissen.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr.