Die Kantone Obwalden und Nidwalden suchen einen Weg, um die gemeinsame psychiatrische Versorgung sicherzustellen. Nun klären sie ab, ob in Zukunft die Luzerner Psychiatrie (lups) die Versorgung im Bereich Psychiatrie von Ob- und Nidwalden übernehmen kann.
Standort Sarnen sichern
Schon bis anhin haben die Kantone Ob- und Nidwalden die Psychiatrie zusammen organisiert. Dieser Zusammenarbeitsvertrag läuft aber Mitte 2016 aus. Zudem stehe eine Totalsanierung oder sogar eine Erweiterung der Psychiatrie Sarnen an.
Darum habe man sich überlegt, wie man wachsen könne, sagt Hans Wallimann, Obwaldner Gesundheitsdirektor. Und in Luzern sei man auf offene Türen gestossen. «Für mich war es in erster Linie wichtig, den Standort Sarnen langfristig sichern zu können», sagt Wallimann. Zudem bringe ein grösserer Verbund auch bessere Qualität und es sei einfacher, gutes Fachpersonal zu finden.
Wegen der knappen finanziellen Mittel der öffentlichen Hand und des Prämiendrucks würden die Spitäler und Kliniken vermehrt unter Kostendruck geraten. Hier erhofft man sich vom Projekt «lups-ON» (Luzerner Psychiatrie - Obwalden - Nidwalden) Einsparungen.
Luzerner Psychiatrie mietet sich in Sarnen ein
Angedacht ist, dass der Kanton Obwalden die bestehende Psychiatrie in Sarnen umbaut oder erweitert und Eigentümer des Grundstücks bleibt. Die Luzerner Psychiatrie (lups) würde sich einmieten und den Betrieb sicherstellen. Für ihre Leistungen würde die lups von Obwalden und Nidwalden entschädigt. Der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf erhofft sich von diesem Verbund auch einen Nutzen für Luzern: «Ich könnte mir vorstellen, dass wir mit dem neuen Standort Sarnen Angebote schaffen können, die bis anhin nicht möglich waren.» Es sei auch nicht auszuschliessen, dass die Psychiatrie Sarnen unter der Führung der lups langfristig sogar ausgebaut werde.
Wir sind Gewinner, wie die anderen beiden Kantone auch.
Auch profitieren soll der Kanton Nidwalden. «Die Rückmeldungen zeigen, dass die Patientinnen und Patienten gerne nach Sarnen gehen», sagt Gesundheitsdirektorin Yvonne von Deschwanden. Das bleibe ja weiterhin so, nur in einem grösseren Verbund. Die Machbarkeit dieser Fusion wird jetzt geprüft, die neue Organisation sollte auf 2017 umgesetzt werden. Zuerst muss in den Kantonen Obwalden und Nidwalden aber noch das Gesetz entsprechend angepasst werden.