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Hausarzt spricht mit einem Patienten.
Legende: Die Luzerner Ärztegesellschaft will den Beruf des Hausarztes wieder attraktiver machen. Keystone

Zentralschweiz Luzerner Ärzte planen Institut für Hausarztmedizin

Die Ärztegesellschaft des Kantons Luzern macht sich Sorgen, dass es in Zukunft nicht mehr genügend Hausärzte gibt. Sie will den Hausarztberuf bei Studentinnen und Studenten der Medizin wieder attraktiver machen. Die Gesellschaft gründet deshalb ein Institut für Hausarztmedizin.

Mit dem Institut will die Ärztegesellschaft des Kantons Luzern ein Netzwerk aufbauen, an welchem verschiedene Arztpraxen angeschlossen sind. Studentinnen und Studenten der Medizin sollen dort schon während des Studiums erste Erfahrungen im Hausarztberuf sammeln können. Studienabgänger sollen zudem ein halbes Jahr in einer Praxis tätig sein können.

«Wir wollen den angehenden Ärzten zeigen, was die Hausarztmedizin kann und wir möchten betonen, dass nicht nur immer eine Spezialisierung spannend ist», sagt Aldo Kramis, Präsident der Ärztegesellschaft des Kantons Luzern. Er bestätigt auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der «Neuen Luzerner Zeitung».

Zusammenarbeit mit der Universität Luzern

Von allen Studienabgängern entscheidet sich nämlich nur ein kleiner Teil für den Hausarztberuf. Das neue Hausarztinstitut soll auch in der Forschung tätig sein. Deshalb ist eine Zusammenarbeit mit dem Seminar für Gesundheitswissenschaften der Universität Luzern geplant. «An unserem Seminar gibt es Professuren für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, die sich mit Fragen der Wirtschaftlichkeit beschäftigen», sagt Seminarleiter Gerold Stucki. Deshalb sei eine Zusammenarbeit sehr interessant.

Momentan gibt es rund 400 Männer und Frauen im Kanton Luzern, die als Hausärzte tätig sind. Über die Hälfte von ihnen geht in den nächsten 20 Jahren in Pension. Darum brauche es das Institut, so Projektleiter Christoph Merlo.

Die Finanzierung von rund 200‘000 Franken pro Jahr sei für die ersten drei Jahre gesichert. «Die Mitglieder der Ärztegesellschaft zahlen einen Sonderbeitrag von 100 Franken pro Jahr, zudem leistet der Kanton einen Beitrag an die Anschubfinanzierung», so Merlo.

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