Die Luzerner Regierung löste letzten April Erstaunen und Verunsicherung aus. Damals kündigte sie an, der Kanton wolle ein komplett neues System bei der Betreuung und Unterbringung der Asylsuchenden. Konkret: Ab 1. Januar 2016 wird nicht mehr die Caritas Luzern für die Betreuung zuständig sein, sondern der Kanton nimmt das Zepter in die Hand. Ausserdem plant die Regierung, mehr Asylzentren einzurichten. Asylsuchende, die auf einen Entscheid warten, sollen mittelfristig nicht mehr in einer Gemeinde untergebracht werden, sondern in einem kantonalen Zentrum.
Das Ganze ist eine grosse logistische Herausforderung.
Vom Systemwechsel sind rund 80 Mitarbeitende der Caritas Luzern betroffen. Sie erhielten von der Caritas die Kündigung oder ihr befristeter Vertrag wurde nicht mehr verlängert. Laut dem Kanton haben sich gut 60 Caritas-Mitarbeitende für eine Stelle beim Kanton beworben.
Dort finden seit Montag täglich bis zu fünf Vorstellungsgespräche statt. «Meine Mitarbeiter sind fast gänzlich mit dem Einstellungsprozedere ausgelastet. Das Ganze ist für uns eine grosse logistische Herausforderung», sagt Ruedi Fahrni, der Asyl- und Flüchtlingskoordinator des Kantons Luzern.
Abmachungen werden eingehalten
Mitarbeitende der Caritas Luzern, die aufgrund des Systemwechsels ihre Stelle verlieren, haben einen Vorteil: Wenn sie sich beim Kanton bewerben, ist ihnen ein Gespräch zugesichert. Gibt es für eine Stelle zwei gleichwertige Bewerbungen, so erhält der Caritas-Mitarbeiter den Vorzug.
«Bisher hat der Kanton seine Versprechen eingehalten, unsere Mitarbeiter wurden vom Kanton zu Gesprächen eingeladen», sagt Hans-Peter Widmer, stellvertretender Geschäftsleiter der Caritas Luzern.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr