Im Kanton Luzern soll die Familienarmut nicht mit Ergänzungsleistungen bekämpft werden. Die Stimmberechtigten haben am Sonntag die Volksinitiative «Kinder fördern - Eltern stützen» deutlich abgelehnt, mit 21'710 Ja zu 81'712 Nein.
Die vor zwei Jahren eingereichte Volksinitiative sah vor, dass analog zu den Ergänzungsleistungen des Bundes zur AHV/IV, Ergänzungsleistungen für einkommensschwache Familien ausgeschüttet werden. Die Leistungen hätten durch den Kanton und die Gemeinden finanziert werden sollen.
Mit den Ergänzungsleistungen sollten laut Initianten Working-Poor-Familien, die mit ihrem Einkommen den Grundbedarf kaum decken können, vor der Sozialhilfe-Abhängigkeit bewahrt werden. Kinder aus armen Familien sollten dank Chancengleichheit bessere Zukunftsperspektiven erhalten.
Das Kantonsparlament empfahl die Volksinitiative mit 82 zu 24 Stimmen zur Ablehnung. Nach Meinung der Gegner würden einkommensschwache Familien bereits heute mit Steuerabzügen, Mutterschaftsentschädigung, Zulagen, Prämienverbilligung, Alimentenbevorschussung oder Soziahilfe unterstützt.