Weil in den nächsten Jahrzehnten die Zahl der älteren Personen stark zunehmen wird, wollten 19 Gemeinden in der Agglomeration Luzern genauere Auskunft über die Wohnsituation der älteren Bevölkerung.
Die Studie der Hochschule Luzern zeigt nun auf, dass rund 83 Prozent der über 80-Jährigen in Privathaushalten leben. «In Zukunft wird das Bedürfnis noch steigen, möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen zu können», sagt Projektleiter Jürg Krummenacher gegenüber SRF. Deshalb brauche es künftig mehr Angebote für betreutes Wohnen.
«In der untersuchten Region haben alternative Wohnformen im Vergleich zu Alters- und Pflegeheimen wenig Bedeutung», so Krummenacher. Für die Gemeinden gibt es beispielsweise Handlungsbedarf bei Tages- und Nachtstrukturen zur Entlastung von pflegenden Angehörigen und bei Alterswohnungen.
Laut der Studie sind die Gemeinden in der Lage, die Basisangebote bereitzustellen. Die Studie fordert die Gemeinden jedoch auf, in der Alterspolitik enger zusammenzuarbeiten. «Zum Beispiel beim Nachtdienst Spitex, der Palliativpflege oder bei Wohnformen für Suchtkranke ist es sinnvoll, wenn mehrere Gemeinden zusammenspannen», sagt Jürg Krummenacher.
Dass es neue Wohnformen im Alter brauche, dessen sind sich die Gemeinden bewusst. «Wir kombinieren bereits ein Betagtenzentrum mit betreutem Wohnen», sagt beispielsweise Thomas Lehmann, der Sozialvorsteher der Gemeinde Emmen.
Bei der Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg ist hingegen eine gewisse Skepsis zu spüren. «Die Alterspolitik ist klar Aufgabe der einzelnen Gemeinde, und dies soll auch so bleiben», sagt Mirjam Müller-Bodmer, die Sozialvorsteherin von Meggen. Die Bevölkerung habe den berechtigten Anspruch, in der Gemeinde älter werden zu können. Trotzdem gebe es Felder, wo man künftig zusammenarbeiten könne. «Hier denke ich vor allem an die Entlastung von pflegenden Angehörigen», so Müller-Bodmer.