Den Anstoss zur Flexibilisierung gegeben hatte Kantonsrätin Angela Pfäffli (FDP) mit einer Motion, die der Rat mit ihrem Einverständnis auf Antrag der Regierung zum Postulat abschwächte. Es sei nicht einzusehen, wieso ältere Arbeitswillige und -fähige mit bürokratischen Mitteln aus dem Arbeitsprozess verbannt würden,
erklärte sie.
Es gehe ihr nicht darum, das Pensionsalter in Frage zu stellen oder Frühpensionierungen zu verhindern. Auch solle kein gesetzlicher Anspruch auf Arbeit nach der Pensionierung zementiert werden.
Die grosse Mehrheit des Kantonsrates sowie die Regierung zeigten sich mit dem Anliegen Pfäfflis einverstanden. Ein flexibler Übergang in die Pensionierung sei ein Zeichen der Zeit, zudem könne so auch der Fachkräftemangel bekämpft werden, von dem auch der Kanton betroffen sei, etwa bei den Lehrern.
Schon heute möglich
Heute sind im Einzelfall Beschäftigungen bis 68 möglich. Davon machen aber nur 2 Prozent Gebrauch. Ylfete Fanaj (SP) beantragte deshalb, den Vorstoss abzulehnen. Es bestehe kein Bedürfnis dafür, das Arbeiten über das Pensionsalter hinaus zu erleichtern.
Man sage Flexibilisierung des Rentenalters und meine dessen Erhöhung, erklärte Nino Froelicher (Grüne). Marcel Budmiger (SP) sagte, dass mit der Forderung von Pfäffli kein älterer Langzeitarbeitsloser eine Stelle finde und keine Mutter leichter ins Erwerbsleben zurückfinde.