Das Luzerner Stadtarchiv trifft im Neubau an der Ruopigenstrasse 38 die letzten Vorkehrungen: Am Freitag und Samstag ist das Stadtarchiv das erste Mal auch für die Öffentlichkeit zugänglich.
Der Neubau kostete die Stadt elf Millonen Franken - er war dringend nötig. Die Zustände am vorherigen Standort waren prekär. Seit 1972 war das Archiv an der Industriestrasse untergerbacht. Die Büroräumlichkeiten waren schlecht gelüftet und es wurde immer enger.
Im Heute angekommen
Zwar konnte schon dort die Bevölkerung Einsicht nehmen, doch den Bedürfnissen konnte nicht mehr gerecht werden. Im Neubau hat es nun grosse Arbeitsstationen und Internetzugang. Daniela Walker ist glücklich, dass die Räumlichkeiten nun benutzerfreundlicher sind:
Ich freue mich auf die ersten Besuche! Das Haus ist richtig geplant worden, wir haben uns schnell eingelebt.
Der Bau wurde vom Zürcher Architekturbüro Enzmann Fischer Architekten AG gebaut. Sie sorgten dafür, dass nun 6500 Laufmeter Akten und Bücher, 60'000 Fotos, 3500 Karten und 3200 Plakate sicher gelagert werden können. Architektin Isabella Gerster sagt:
Die Kombination der Rahmenbedigungen war herausfordernd und nicht alltäglich. Klimatisch brauchen die Archivräume stabile Werte und spezielle Sicherheitskonzepte waren nötig.
Das neue Archiv ist auch ein Schritt in Richtung 2000-Watt-Gesellschaft: Es ist der erste städtische Bau, der im Minergie-P-Eco-Standard gebaut worden ist. Das heisst, der Heizbedarf liegt bei 40 Prozent unter dem eines herkömmlichen Gebäudes.
Im Kellerbereich des Neubaus findet sich zudem die städtische Kunstsammlung und der Kulturgüterschutz. Alle 226 Dreiecksbilder der abgebrochenen Hofbrücke aus dem 16. Jahrhundert finden sich beispielsweise dort.