Der schwere Unfall im Gotthard-Strassentunnel, mehrere Lawinen und Hochwasserereignisse, das neue Schwerverkehrszentrum oder der Fall Walker; mehrere Ereignisse haben die Zeit von Polizeikommandant Reto Habermacher geprägt.
Am 1. September übergibt Reto Habermacher die Polizeiführung an seinen Nachfolger Reto Pfister. Aber nicht etwa, weil er mit 62 Jahren in Pension geht, sondern weil er auf 1. Oktober der neue Chef wird des Schweizerischen Polizeiinstitutes in Neuenburg.
Ich bin überzeugt, dass ich und meine Mitarbeitenden im Fall Walker ausgezeichnete Arbeit geleistet haben.
«Mein Abgang hat mit dem Fall Walker nichts zu tun», sagt Reto Habermacher im Gespräch mit Radio SRF. Im Verlauf des Prozesses rund um den ehemaligen Erstfelder Barbetreibers wurden Vorwürfe laut, involvierte Urner Polizisten seien befangen gewesen, und die Führung habe von dieser Befangenheit gewusst.
«Ich bin überzeugt, dass ich und meine Mitarbeitenden im Fall Walker ausgezeichnete Arbeit geleistet haben.» Sollte allerdings eine rechtliche Beurteilung jemals zu einem anderen Schluss kommen, stehe er selbstverständlich dafür gerade - auch als nicht mehr amtierender Kommandant.
Die Kleinräumigkeit des Kantons Uri bringe Chancen, aber auch Risiken und Gefahren mit sich. Zum Beispiel wenn es um die Abgrenzung gehe. «Ich bin aber überzeugt, dass man sich dessen im Kanton Uri in sämtlichen Behörden bewusst ist.»
Augenzwinkernd fügt Reto Habermacher an: «Ich muss mir zum Beispiel am Sonntag durchaus überlegen, ob ich mit kurzen Hosen ins Dorf gehe. Denn man ist halt auch in der Freizeit Polizeikommandant.»
Als grosses Ereignis bleibt ihm der Brand im Gotthard-Tunnel in Erinnerung vom 24. Oktober 2001. «Doch als Polizist muss man solche schwerwiegenden Fälle zurückschieben können.»
Wenn er in die Vergangenheit blicke, so stelle er fest, dass in den letzten Jahren die Polizeiarbeit viel schneller, technischer und präziser geworden sei. Auch das Bild des Polizisten habe sich verändert: «Früher war ein Polizist eine Respektsperson.»