Während drei Wochen hat sich die 17-jährige Alessandra Keller auf dem Jochpass in Engelberg eingerichtet. Im Rahmen ihrer Matura-Arbeit trainierte die Mountainbikerin aus Stans auf über 2000 M.ü.M. und absolvierte somit ein richtiges Höhentraining. «In meiner Matura-Arbeit habe ich die Wirkung von Höhentrainings auf die Leistungsfähigkeit eines Athleten untersucht», fasst die junge Stanserin ihre Arbeit zusammen. Dafür wagte sie den Selbstversuch.
Keine Leistungssteigerung
Um ihre Leistungsfähigkeit vergleichen zu können, unterzog sie sich vor und nach dem Höhentraining einem Leistungstest. Während der Zeit auf dem Jochpass liess sie sich alle vier bis fünf Tage Blut abnehmen und auf den Sauerstoffgehalt untersuchen. Mit einem erstaunlichen Ergebnis: «Das Fazit meiner Arbeit ist, dass sich keine Leistungssteigerung ergeben hat.»
Zwei Wirkungsbereiche
In der Wissenschaft stiess man auf die selben Ergebnisse und geht daher von zwei Wirkungsbereichen aus. Bei gewissen Athleten liesse sich eine Leistungssteigerung physisch messen. «Auf der anderen Seite gibt es eine mentale Komponente, eine Art Placebo Effekt», erklärt Alessandra Keller.
Von dieser mentalen Wirkung konnte sie Ende August an der Junioren-Mountainbike-WM in Südafrika profitieren. «Dass ich auf dem Jochpass belastungsfrei trainieren konnte, hat mir sicher geholfen», resümiert Alessandra Keller. Der Sieg in Südafrika lasse sich durchaus mit dem Höhentraining in Verbindung bringen.
Am Montag muss Alessandra Keller ihre Matura-Arbeit einreichen. Damit ist es aber noch nicht getan. Denn über die Resultate ihrer Arbeit wird sie noch einen öffentlichen Vortrag halten. Dieser findet am 18. November in Sarnen statt.