Die preisgekrönte 49-jährige Autorin schildert in «Diebe» ein komplexes Personengeflecht. Das Stück hat keine eigentliche Handlung, die Schicksale der zwölf Figuren hängen aber zum Teil eng zusammen.
Da ist zum Beispiel ein Bestatter mittleren Alters, der seiner minderjährigen Geliebten verspricht, deren biologischen Vater - einen Samenspender - aufzutreiben. Er nistet sich sogar ein bei dem Mann, einem Arzt - und wird von diesem umgebracht.
Bühnenbild auf Drehbühne
Und da ist eine Sängerin, die seit 43 Jahren auf ihren verschwundenen Mann wartet. Sie fragt sich, ob wohl viele Menschen so seien wie sie: «Menschen, die leben, als lebten sie nicht, als würde ihnen nichts von ihrem Leben gehören - als ob sie Diebe wären.»
Das Bühnenbild von Damian Hitz entspricht mit seinen verwinkelt-verschachtelten Spielräumen dem Inhalt des Stücks. Die Konstruktion steht auf einer Drehbühne, die dem Publikum den jeweils passenden Spielort präsentiert.
Dennoch wirkt der fast dreistündige Theaterabend etwas überdehnt. Ein straffender Eingriff, wie ihn die während der Probenzeit erkrankte Regisseurin Barbara-David Brüesch womöglich noch vorgenommen hätte, fehlt hier. Kurzfristig übernahm deshalb Schauspielchef Andreas Herrmann die Inszenierung.