KISS, das heisst «keep it small and simple» oder auf Deutsch: «Halte es klein und einfach». Nach diesem Motto möchte die Zentralschweizer Genossenschaft hilfsbedürftige Menschen unterstützen. Ein wichtiger Punkt ist dabei, dass für die Hilfe kein Geld gezahlt wird, sondern die geleistete Zeit gutgeschrieben wird, bis die helfende Person diese für sich einfordert.
Obwohl die Idee viele Leute überzeugt und begeistert, seien die Wenigsten bereit, Hilfe für sich zu beanspruchen, meint Nicole Triponez von KISS: «Hilfe anzunehmen ohne dafür zu bezahlen oder ein schlechtes Gewissen zu haben, das ist im Denken der Menschen noch nicht angekommen.» Ein weiteres Hindernis ist die fehlende Vertrauensbasis zwischen zwei Menschen, die sich über KISS finden und vorher noch nicht kannten: «Man gibt Schwäche zu, wenn man Hilfe annimmt und das ist im ersten Moment nicht einfach», sagt das Genossenschaftsmitglied Margrit Reichert.
Genossenschaft soll wachsen
Im Moment hat KISS in der Zentralschweiz hundert Mitglieder, bisher aber nur zehn Helfer-Paarungen bilden können. Die Präsidentin Angelica Ferroni meint, man habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht, aber der Aufbau der Genossenschaft brauche eben seine Zeit. KISS hat bis jetzt Standbeine in Luzern, Zug und Obwalden, aber auch Uri oder Nidwalden sollen bald erschlossen werden.
(Regionaljournal Zentralschweiz; 17:30 Uhr)