Der Kanton Nidwalden verfügt über rund 160 Millionen Franken flüssige Mittel. Im Jahr 2015 zahlte Nidwalden für diesen Bargeldbestand knapp 60'000 Franken Negativzinsen. Auch in diesem Jahr dürften wieder Negativzinsen anfallen. Ein Problem haben Kantone wie Nidwalden, wenn auf einen Schlag viel Geld auf ihre Konten fliessen. «Wenn die Bundessteuern im März/April einbezahlt werden, übersteigen die flüssigen Mittel das von den Banken gesetzte Limit. Dann drohen Negativzinsen», sagt Marco Hofmann, Finanzverwalter des Kantons Nidwalden.
Kanton Zug bleibt vorläufig verschont
Der Kanton Zug, als reichster Kanton der Zentralschweiz, musste bisher noch keine Negativzinsen abliefern. Der Kanton habe einen ganzen Strauss von Massnahmen getroffen, damit nicht zu viel Geld auf den Bankkonten liege, sagt Finanzdirektor Heinz Tännler. So deponiert der Kanton sein Geld auf verschiedenen Banken, begleiche Rechnungen sofort und bezahle bei planbaren Bauprojekte à Konto. «Die Negativzinsen beschäftigen uns aber täglich, und ich kann nicht garantieren, dass wir auch weiterhin davor verschont bleiben», meint Tännler. Laut seinen Angaben hat der Kanton Zug zirka eine halbe Milliarde Franken an flüssigen Mitteln.
Nicht nur Nachteile
Der Kanton Luzern zahlt im Jahr einige 1000 Franken Negativzinsen. Das sei zu verschmerzen, sagt Marcel Schwerzmann. Auch in Luzern schaut man, dass nicht zu viel Geld auf den Konten liegt. «Wenn wir zu viel Bargeld haben, dann versuchen wir das Geld einem anderen Kanton, der Finanzbedarf hat, als Darlehen zur Verfügung zu stellen. Die Negativzinsen haben für den finanzschwachen Kanton auch Vorteile, sagt Marcel Schwerzmann: «Wenn wir Geld aufnehmen müssen, dann können wir dies tun, ohne Zinsen zu zahlen».