Die Störung dauerte von 11:30 bis kurz nach 12 Uhr. Grund war ein steckengebliebener Güterzug, wie die SBB mitteilt. Dieser musste abgeschleppt werden, bevor die Strecke wieder freigegeben werden konnte. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen.
Bereits am Montagmorgen war die Gotthardbahnlinie zwischen Altdorf und Erstfeld während rund zwei Stunden unterbrochen. Auch dort konnte ein Güterzug nicht mehr weiterfahren und musste abgeschleppt werden.
Probleme mit ETCS
Grund für die Zwischenfälle ist laut SBB-Sprecher Reto Schärli das neue Zugssicherungssystem ETCS, das seit Mitte August auf der Zufahrt zum Gotthard in Betrieb ist. Damit bestehen auf dem 19 Kilometer langen Abschnitt zwischen Brunnen und Erstfeld keine Aussensignale mehr. Die Lokführer erhalten die Informationen via Datenfunk auf einen Bildschirm im Führerstand.
Das neue technisch anspruchsvolle System führe nun zu Problemen bei rund 15 Güterzuglokomotiven, sagte Schärli. Es handle sich um «Kinderkrankheiten», und die Verantwortlichen würden mit Hochdruck an der Lösung des Problems arbeiten.
Das neue Informationssystem für Lokführer sei bisher nur auf Neubaustrecken installiert worden. Auf der Gotthardzufahrt habe man erstmals während des laufenden Betriebs auf das neue System umgestellt. Nun sollen die Problem-Lokomotiven vorläufig von zusätzlichen Maschinen gezogen werden.
Die Führerstandssignalisierung ist laut SBB die technische Voraussetzung dafür, dass sechs Güter- und zwei Personenzüge pro Stunde und Richtung sicher, schnell und in geringen zeitlichen Abständen durch den neuen Gotthardbasistunnel fahren könnten. Der 57 Kilometer lange Basistunnel wird im Dezember 2016 in Betrieb genommen.