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Motel-Gebäude
Legende: Das ehemalige Motel wird zum Asylzentrum. zvg

Zentralschweiz Neues Zentrum für jugendliche Asylsuchende in Kriens

Der Kanton Luzern eröffnet Mitte November im ehemaligen Motel Pilatusblick in Kriens ein Zentrum für 70 unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA). Die Unterkunft ist befristet bis ins Jahr 2017.

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, welche zwischen 11 und 18 Jahre alt sind und ohne Begleitung in der Schweiz Asyl suchen, ist in den letzten Monaten stark angestiegen. In Luzern sind laut Angaben des Kantons im Moment 125 UMA aus verschiedenen Herkunftsländern untergebracht.

Befristet bis 2017

Das UMA-Zentrum in Kriens sei aber nur eine befristete Lösung für die wachsende Zahl von Minderjährigen, erklärt der Luzerner Asylkoordinator Ruedi Fahrni: «Das ist ein Versprechen gegenüber der Gemeinde Kriens, dass wir das Zentrum nur so lange betreiben werden, bis wir das Asylzentrum Grosshof in Kriens eröffnen. Also voraussichtlich bis im Sommer oder Herbst 2017.»

Die Unterkunft im ehemaligen Motel sei deshalb ein Testlauf, sagt Fahrni: «Einerseits wollen wir herausfinden, was wir in einem UMA-Zentrum künftig brauchen. Andererseits beobachten wir die Anzahl Minderjähriger, die in dieser Zeit in die Schweiz kommen. Ich bin da nicht so optimistisch und denke, die Zahl wird weiter steigen. Deshalb suchen wir bereits jetzt nach einer Lösung, damit wir später noch mehr UMA unterbringen können.» Wo das sein werde, stehe aber noch nicht fest, so Fahrni weiter.

Bisheriges Zentrum ungeeignet

Schon jetzt sei die Situation schwierig und die bisherige Unterkunft im Sonnenhof Kriens für die aktuelle Zahl an Minderjährigen schlicht nicht geeignet, sagt Ruedi Fahrni: «Der Sonnenhof ist für 30-40 Leute konzipiert. Diese Zahl wurde in den letzten Monaten deutlich überschritten. So ist eine kindergerechte Unterbringung nicht mehr möglich.»

Die Unterkunft in Kriens soll die Situation entschärfen und sich auf Minderjährige bis 16 Jahre konzentrieren. Die Kinder und Jugendlichen besuchen hausintern die Schule. Zudem wird im UMA-Zentrum eine 24-Stunden-Betreuung angeboten und eine bessere Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben wie Kochen oder Hausausgaben gewährleistet.

Die restlichen 55, die über 16-jährig sind, bleiben weiterhin in einem separaten Wohntrakt im Durchgangszentrum Sonnenhof in Emmenbrücke.

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