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Wellenberg im Kanton Nidwalden
Legende: Der Wellenberg bei Wolfenschiessen wird als mögliches Endlager in Betracht gezogen. Keystone

Zentralschweiz Nidwalden bekräftigt Nein zu Endlager mit zweiter Studie

Die Nidwaldner Regierung hat ihre Haltung gegen ein Atommülllager im Wellenberg mit einer zweiten Studie untermauert. Ein deutscher Geophysiker kommt in einem Gutachten im Auftrag des Kantons zum Schluss, dass sich das zerklüftete Gebiet kaum für ein Endlager eignet.

Wegen fehlender Untersuchungen und Daten blieben Zusammenhänge in der Tektonik am Welllenberg bei Wolfenschiessen ungeklärt, sagt der deutsche Geophysiker und Erdbebenexperte Gerhard Jentzsch in seinem am Montag veröffentlichten Gutachten.

«Der Wellenberg schneidet im Vergleich mit den anderen Standorten am schlechtesten ab», redet Gerhard Jentzsch Klartext. Der komplexe Gebirgsaufbau am Wellenberg mache es schwierig, verlässliche Aussagen zu machen. Künftige Bewegungen wie Erdbeben könnten nicht ausgeschlossen werden.

Gerhard Jentzsch kommt zum selben Urteil wie 2010 bereits Jon Mosar, Geologe der Universität Freiburg. Er hatte ebenfalls im Auftrag der Nidwaldner Regierung ein Gutachten erstellt. Für beide Wissenschaftler ist der Wellenberg für die Lagerung von radioaktiven Abfällen «wahrscheinlich ungeeignet».

Studie stärkt Nidwaldner Regierung den Rücken

Der Nidwaldner Baudirektor Hans Wicki ist überzeugt, mit der zweiten ablehnenden Studie «sehr gute Argumente» gegenüber dem Bund zu haben. Ziel der Nidwaldner Regierung ist es, dass der Wellenberg als Standort ausscheidet.

Parallel zum Kanton Nidwalden trifft die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) ebenfalls Abklärungen. Der Wellenberg gilt nach wie vor als möglicher Standort für ein Tiefenlager. Auf dem Prüfstand stehen zudem die Regionen Jura Ost, Jura-Südfuss, Nördlich Lägern, Südranden und Zürich Nordost. Die Nagra fällt ihren Entscheid bis Ende 2014.

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