Im neuen Gebäude direkt am Sempachersee, dem ersten dreistöckigen Lehmhaus der Schweiz, entsteht das neue Besucherzentrum der Vogelwarte Sempach. Erstmals zugänglich wird dieses am 3. Mai sein. Damit dann alles bereit ist, wird momentan unter Hochdruck gearbeitet.
Verstaubtes Image ablegen
Verantwortlich seitens der Vogelwarte Sempach ist Felix Tobler. Er erklärt, wieso man vor rund 12 Jahren die Idee eines neuen Besucherzentrums vorantrieb: «Mit unseren Ausstellungstafeln, zwei Bildschirmen und ausgestopften Vögeln konnten wir nicht mehr begeistern.» Es habe entsprechende enttäuschte Rückmeldungen gegeben. Darum habe man mit der Obwaldner Firma Steiner Sarnen Kontakt aufgenommen. Zusammen mit diesen erfahrenen Ausstellungsmachern habe man einen interaktiven Rundgang kreiert. Dabei können Besucherinnen und Besucher die Welt aus der Sicht von Vögeln erleben.
Besucher werden beringt
«Speziell ist bei der neuen Ausstellung, dass alle Besucherinnen und Besucher wie ein Vogel beringt werden», sagt Felix Tobler. Mit diesem Ring kann der Rundgang dann beginnen, in einem überdimensionalen Vogelei. Mit dem erwähnten Ring kann man viel bewegen oder zum Klingen bringen, wie Ausstellungsmacher Philipp Schroth von Steiner Sarnen erklärt: «Wir versuchen immer, Ausstellungen zu machen, die man nicht sofort wieder vergisst und die in Erinnerung bleiben.» Der Rundgang besteht aus verschiedenen Themenräumen, die auch entsprechend beschallt sind.
Wir arbeiten nach dem 'Sendung mit der Maus-Prinzip.' Wenns ein Kind versteht, versteht es auch ein Erwachsener.
Jetzt geht es darum, dem neuen Besucherzentrum den letzten Feinschliff zu geben. Dabei wird der Rundgang ersten Testbesuchern gezeigt. Die Vogelwarte Sempach erhofft sich, ihre Besucherzahlen auf 20'000 pro Jahr zu verdoppeln. Ansprechen will man dabei alle, von den Kleinsten bis zu den Seniorinnen und Senioren. Gekostet hat alles zusammen rund 15 Millionen Franken. Das Meiste wurde durch Spendengelder finanziert, der Bund zahlte 1,5 Millionen Franken und der Kanton Luzern 750'000 Franken.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr