Es ist kühl und feucht im Göscheneralp-Druckstollen auf rund 1700 Metern über Meer. Hier befindet sich derzeit eine spezielle Baustelle: Der Göscheneralp-Druckstollen.
Der Druckstollen ist rund sieben Kilometer lang und führt das Wasser vom Göscheneralpsee bis zum Punkt Rötiboden. Von dort wird das Wasser ins über 600 Meter tiefer liegende Kraftwerk Göschenen geleitet.
Der Stollen muss saniert werden, weil das Gletscherwasser auch Quarzteile mitführt, die den Beton beschädigen. Deshalb müssen kritische Stellen alle zehn Jahre ausgebessert werden.
«Die Baustelle verlangt von den Arbeitern einiges ab», sagt Peter Tresch, der Leiter des Kraftwerks Göschenen. Es gibt kein Licht und der Platz ist eng bemessen. In der Mittagspause müssen die Arbeiter einen Marsch absolvieren, um an die frische Luft zu gelangen.
Den meisten macht dies jedoch nicht viel aus. «Ich bin mir die Verhältnisse vom Neat-Tunnelbau gewohnt», sagt Polier Daniel Wyrsch. Einige Stunden ohne Tageslicht müsse man aushalten. «Nur Platzangst kann man nicht brauchen», lacht er.
Seeentleerung: An die Fische wurde gedacht
Der Göscheneralpsee umfasst 75 Milliarden Liter Nutzwasser. An der tiefsten Stelle des Sees verbleibt Restwasser, in das sich die Fische zurückziehen konnten, wie die Kraftwerk Göschenen AG mitteilt.
Inspiziert werden unter anderem Bau- und Stahlwasserbauanlagen beim Einlauf und beim Grundablass. Die Hydraulikanlagen stammen aus der Zeit der Betriebsaufnahme im Jahr 1961. Die diesjährige Kontrolle und Sanierung kostet rund 650'000 Franken.
Im Stausee auf der Göscheneralp sammelt sich unter anderem Wasser der Göscheneralp-, Furka- und Voralpreuss. Was im Sommer in den See fliesst, wird für die Energieerzeugung im Winter gespeichert. Das gefasste Wasser schiesst durch einen sieben Kilometer langen Druckstollen und in einem 900 Meter langen Druckschacht steil hinab ins Kraftwerk Göschenen.