«Da der Verwaltungsrat der Victoria-Jungfrau-Gruppe den Aktionären das Angebot der Aevis Holding empfiehlt, zieht sich Yunfeng Gao zurück», sagt Toni Bucher, CEO der Sarner Eberli-Bauunternehmung und Geschäftspartner von Gao. Der chinesische Investor habe den Aktionären 310 Franken pro Aktie geboten, die Aevis hingegen 305 Franken. Weil die Kapitalvorschriften in China komplex seien, hätte Gao für das Investment aber mehr Zeit benötigt.
Yunfeng Gao besitzt in der Zentralschweiz bereits das Hotel Frutt Lodge in Melchsee-Frutt und das Hotel Europäischer Hof/Europe in Engelberg. Zudem ist Yunfeng Gao an der Sarner Bauunternehmung Eberli beteiligt.
Gao hätte das Palace gerne gekauft
Investor Gao hat seinen Geschäftspartner Toni Bucher in Hongkong getroffen und mit ihm am Donnerstag den Rückzug aus dem Übernahmekampf besprochen. «Yunfeng Gao wäre am wunderschönen Palace sehr interessiert gewesen», sagt Toni Bucher gegenüber dem Regionaljournal. Es gebe in Luzern aber auch andere Chancen, die man nutzen müsse. Die Zukunft würde zeigen, wo Yunfeng Gao investieren werde, sagt sein Geschäftspartner Toni Bucher, wollte sich aber nicht weiter dazu äussern.
Zwei Interessenten
Im Übernahmekampf um die Hotelgruppe verbleiben zwei Interessenten. Die Swiss Private Hotel AG der Zürcher Hotelierfamilie Manz und die Freiburger Aevis Holding. Das Angebot der Aevis, welche die Privatspitälergruppe Genolier kontrolliert, wird vom Verwaltungsrat bevorzugt.
China-Obwalden
Yunfeng Gao ist 46-jährig und Besitzer eines Laser-Technologie-Konzerns in China. Er hat rund 8'000 Mitarbeiter. Gao investiert innerhalb und ausserhalb Chinas in Immobilien und Tourismusanlagen, so auch im Kanton Obwalden. So wird zum Beispiel das Engelberger Hotel Europäischer Hof für rund 100 Millionen Franken in ein Luxushotel umgebaut und auf Melchsee-Frutt ist ein weiteres Hotel geplant.