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Zentralschweiz Probleme bei der Stoos-Bahn

Die neue Standseilbahn von Schwyz auf den Stoos ist die steilste der Welt. Doch für die Arbeiter und Projektplaner stellt der Extrembau eine grosse Herausforderung dar. Mehrere Pannen verzögern die Fertigstellung, die Kosten laufen aus dem Ruder.

Mit bis zu 110% Steigung wird sie laut Projektleitung die steilste Standseilbahn der Welt. Die neue Bahn von Schwyz zum Bergdorf Stoos auf rund 1300 m.ü.M.. In nur 3,5 Minuten wird sie einst Einheimische und Touristen auf den Stoos und ins Tal befördern. Die Kabinen bleiben trotz dem extremen Gefälle immer waagerecht, versprechen die Planer. Der Grund für das waghalsige Bahnprojekt liegt in der Tatsache, dass die alte Bahn nach über 80 Jahren eingestellt werden muss, da ihr die Konzession entzogen wurde.

Die rund 150 Einheimischen auf dem Stoos sind jedoch angewiesen auf eine ganzjährige Verbindung ins Tal. Deshalb übernimmt der Bund und der Kanton Schwyz auch einen Grossteil der Kosten.

Verzögerung um mindestens zwei Jahre

Diese haben sich mittlerweile auf 52 Millionen Franken angehäuft. Grund: Der Bau im extrem steilen Gelände verläuft schwierig. «Die Arbeiter müssen immer angeseilt sein. Zudem ist die Baustelle im Fels logistisch schwierig zu erreichen. Wir mussten extra eine Materialseilbahn bauen, um das Baumaterial zu den Arbeitern transportieren zu können», erklärt Projektleiter Bruno Lifart.

Zudem haben zahlreiche Pannen die Verantwortlichen zur Verzweiflung gebracht. Die Materialseilbahn stürzte ein und mehrere Bohrungen für die drei Tunnel am Hang liefen schief. Die Bohrköpfe mussten ausgewechselt werden oder blieben sogar stecken. Somit verzögert sich das Projekt um mindestens zwei Jahre. «Es gab Momente, in denen wir fast verzweifelten», gesteht Projektleiter Bruno Lifart. Nun laufen die Bauarbeiten wieder auf Hochtouren und die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass die Bahn Ende 2017 eröffnet werden kann.

Einheimische und Touristen müssen so lange noch mit der alten Bahn Vorlieb nehmen. Wer für die Mehrkosten aufkommen wird ist noch offen. Zwischen der Baufirma und der Projektleitung laufen Verhandlungen.

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