«Piora» war eine von mehreren Rettungsübungen, mit der die SBB die Inbetriebnahme des 57 Kilometer langen Tunnels vorbereitet. Es war die erste, bei der eine grosse Anzahl Passagiere aus dem zweiröhrigen Tunnelsystem ins Freie gebracht werden musste.
Die Übungsanlage sah vor, dass ein Richtung Süden fahrender, mit 400 Figuranten besetzter Neigezug acht Kilometer vor dem Südportal einen Defekt erleidet. Der Lösch- und Rettungszug fuhr von Bodio TI in den Tunnel, um wie vorgesehen den Zug mit den Passagieren abzuschleppen.
Wegen blockierten Bremsen konnte der Zug indes nicht ins Freie gebracht werden, weshalb eine Evakuation beschlossen wurde. Die Passagiere mussten den Zug verlassen und durch Querschläge in die andere Tunnelröhre gehen. Dort wurden sie von einem anderen Zug wieder zurück ins Freie gebracht.
«Sicherheit gewährleistet»
Ziel von «Piora» war es, die Prozesse zu üben. SBB-Übungsleiter Daniel Schlup sagte in Altdorf, er habe die Übung wie vorgesehen durchziehen können. Die Sicherheit der Figuranten sei jederzeit gewährleistet gewesen.
Die SBB müssen gemäss Vorgaben innerhalb von 90 Minuten die Passagiere an die frische Luft bringen können. Diese Zeitvorgabe sei um rund zehn Minuten überschritten worden, sagte Schlup.
Für die Übung stellten sich Freiwillige aus der ganzen Schweiz zur Verfügung. Nach Angaben der SBB war das Interesse, sich als Figurant zur Verfügung zu stellen, gross. Auch für die nächste und letzte Rettungsübung vom 19. März mit noch mehr Figuranten konnten bereits genügend Freiwillige gefunden werden.