Rund 160 Kubikmeter Wasser fliessen normalerweise jede Sekunde aus dem Vierwaldstättersee ab. Am Freitag hat die Abteilung für Naturgefahren des Kantons Luzern entschieden, das Reusswehr ganz zu öffnen, obwohl die dafür nötigen Parameter noch nicht erreicht wurden.
Damit wird die Abflussmenge auf 260 Kubikmeter Wasser pro Sekunde erhöht. Der Entscheid fiel aufgrund der erwarteten Regenmengen, sagte Albin Schmidhauser, Leiter der Abteilung auf Anfrage des «Regionaljournals Zentralschweiz» von SRF.
Der Pegel des Vierwaldstättersees sei immer noch relativ tief, sagte Schmidhauser, könne aber rasch ansteigen. Gerechnet wird am Wochenende mit grossen Niederschlagsmengen, dazu kommt die Schneeschmelze. Zudem seien die Böden durchnässt und kaum mehr fähig, Wasser aufzunehmen.
Die grössere Abflussmenge ist laut Schmidhauser für den Unterlauf der Reuss kein Problem. Kritisch werde die Situation erst, wenn es mehrere Tage anhaltend regne und zudem die Kleine Emme viel Wasser in die Reuss führe.
Hangrutsche werden beobachtet
Mit gemischten Gefühlen wird die aktuelle Wettersituation in den Gebieten beobachtet, wo seit Wochen ganze Hänge abrutschen. In Beckenried wird das Gebiet Bodenberg im Auge behalten, in Sarnen das Gebiet Hintergraben bei Stalden. Baumaschinen stehen bereit, um allfälliges Geschiebe aus den Bachläufen zu entfernen.
In Sarnen bereitet aber nicht nur der Hangrutsch Sorgen. Auf der Pegel des Sarnersees und der Sarner Aa sind stark angestiegen. Die Situation werde beobachtet, sagte Gemeinderat Jürg Berlinger auf Anfrage. Die Bevölkerung wisse nach den verschiedenen Hochwassern der Vergangenheit schon recht gut, wie sie sich vorbereiten müsse.