Auf dem Ehrlihof, hoch über dem Industriegebiet von Küssnacht, produzieren Jeanette und Felix Knüsel Kirschen. Der Betriebszweig mit Obst macht fast 30 Prozent ihres Einkommens aus.
Durchschnittliches «Chriesi»-Jahr
Felix Knüsel ist trotz des nassen Monats Juni zufrieden: «Die Ernte ist in der Schweiz in diesem Jahr sehr unterschiedlich, aber wir haben Glück, weil unseren Bäumen die Kälte nicht so zugesetzt hat.» Landwirt Knüsel rechnet mit einem durchschnittlich guten Jahr. Sorgen macht ihm vielmehr ein Schädling: «Die Essigfliege befällt reife Früchte, es entstehen in der Frucht kleine Würmer und so sind sie nicht mehr verkaufbar.» Felix Knüsel beziffert den Ausfall wegen der Essigfliege auf bis zu 30 Prozent.
Viele Helfer auf den Bäumen
Die Erntezeit bedeutet auf dem Ehrlihof Hochbetrieb. «Ohne freiwillige Helfer würden wir das nicht prestieren», sagt Felix Knüsel. Es seien fast ausschliesslich Verwandte und Bekannte, die tage- oder sogar wochenweise helfen. So auch die beiden rüstigen Rentner Paul Rast (70) und Alois Dober (82), beide seit Jahrzehnten jede Saison dabei. «Das erhält gesund und macht Spass», meinen die Beiden.
Trend 20 Jahre voraussehen
Die Knüsels haben rund 90 Hochstammbäume und 20 verschiedene Sorten Kirschen. Aktuell verlangen die Konsumenten nach grossen, prallen Kirschen. «Diesem Trend können wir nur schwer Rechnung tragen», sagt Felix Knüsel. «Unsere Bäume wurden vor zwanzig, dreissig Jahren gepflanzt, da kann man nicht innert wenigen Jahren einen neuen Konsumententrend aufnehmen.»
Knüsels verkaufen ihre Kirschen direkt ab Hof, in regionalen Läden oder an Verarbeitungsfirmen.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17.30 Uhr