Der Schrecken des grossen Hochwassers im Jahr 2005 sitzt der Obwaldner Regierung noch im Nacken. Der Hauptort Sarnen wurde meterhoch überflutet, grosse Teile des Industriegeländes standen unter Wasser und der öffentliche Verkehr war tagelang unterbrochen. Mit dem grössten Hochwasserschutzprojekt in der Geschichte des Kantons will die Obwaldner Regierung solche Katastrophen in Zukunft verhindern.
Nach eingehender Prüfung entschied sich die Regierung für den Bau eines Entlastungsstollens östlich von Sarnen. Geplant ist ein rund 6,6 Kilometer langer Stollen. Daneben sind entlang des Flusses im Dorf ein Hilfswehr zur Regulierung des Sarnersees und Ufersanierungen geplant.
Zur Diskussion stand auch die Verbreiterung und Tieferlegung der Sarneraa. Diese Variante ist nun vom Tisch. Die Kosten des Stollenprojekts liegen bei 115 Millionen Franken.
Anteil des Bundes ist noch nicht definiert
Die Finanzierung des Projekts ist allerdings noch unklar. Grundsätzlich sollen der Bund, der Kanton und die Gemeinden Sarnen, Sachseln und Giswil die Kosten untereinander aufteilen. Noch ist nicht klar, wie viel der Bund beisteuert. «Zugesichert ist, dass der Bund 35 Prozent der Kosten übernimmt», sagt der Obwaldner Baudirektor Paul Federer gegenüber dem «Regionaljournal Zentralschweiz». Die Regierung hofft aber, dass der Bund seinen Anteil auf 55 Prozent erhöht. Gespräche in diese Richtung seien am Laufen, so Federer.
Zusätzlich plant die Obwaldner Regierung eine Zwecksteuer für den Hochwasserschutz. Diese soll während 15 bis 20 Jahren gelten. Für die Zwecksteuer soll der Staatssteuerfuss um 0,1 Einheiten angehoben werden. Die Gewinnsteuer für Unternehmen steigt im selben Mass. Diese Zwecksteuer ist allerdings umstritten. «Der Kanton muss nun zusammenstehen, weil alle Menschen im Kanton von dieser Hochwasserschutzmassnahme profitieren werden», sagt Finanzdirektor Hans Wallimann.
Das Kantonsparlament soll die Vorlage noch im Frühling 2014 beraten. Die Volksabstimmung ist für den 28. September vorgesehen.