Im Zuger Kulturhaus Galvanik sind diese Woche nur Frauen am Proben und Pröbeln. Eine grosse Ausnahme. Der Blick auf Konzertbühnen und in Musikschulen zeigt ein anderes Bild: Frauen sind im Pop- und Rockbusiness untervertreten, besonders an typischen «Männerinstrumenten» wie Schlagzeug oder Bass.
Alte Rollenbilder prägen Bild der Musikerin
Muriel Rhyner, Projektleiterin des Workshops und Frontfrau der Zuger Band Delilahs kennt die Klischees: «Als ich jung war, habe ich mich geschämt, wenn ich auf der Bühne einen Schweisstropfen im Gesicht hatte. Wenn ich heute nicht völlig nassgeschwitzt von der Bühne steige, ist etwas falsch gelaufen.»
Um über solchen Klischees zu stehen, braucht es Selbstvertrauen. Und wer selbstbewusst auf der Bühne stehe, spiele bessere Konzerte – der Kreis schliesst sich.
Geschützte Werkstatt? Ja, gerne!
Um die jungen Frauen zu stärken, sei die reine Frauengruppe sinnvoll, sagt Muriel Rhyner: «Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen in gemischten Gruppe gebremst werden. Hier sollen sie im geschützten Rahmen die Möglichkeit haben, Selbstvertrauen zu tanken. Aber natürlich sollen und dürfen sie anschliessend auch mit Männern Musik machen.»
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr