Der Ärger war gross im Maihofquartier der Stadt Luzern. Im letzten Jahr wurde bekannt, dass die Stadt auf dem Quartierspielplatz ein Spielgerät abmontieren muss - und für den Ersatz kein Geld hat. «Wir haben eine finanziell angespannte Situation», so Stadtrat Adrian Borgula (Grüne), «und müssen auch an Orten sparen, wo es uns weh tut.» So sei es im Moment leider nicht möglich, ein Ersatzgerät für die Kinder anzuschaffen.
13'000 Franken gesammelt
«Das kann es nicht sein» sagte sich eine Gruppe engagierter Eltern aus dem Quartier. Ihnen ist der zentral gelegene Spielplatz wichtig und so beschlossen sie, die Sache selber in die Hand zu nehmen. Sie gründeten eine IG Spielplatz und begannen Geld zu sammeln. Dies mit Erfolg: Eltern, Anwohner, der Quartierverein und sogar unbekannte Sympathisanten spendeten zwischen 50 und 1000 Franken. So kam innerhalb kurzer Zeit ein Betrag von 13'000 Franken zusammen.
Einmaliges Vorgehen
Gestern nun wurde die neue Kletteranlage mit einem Fest und vielen Kindern eingeweiht. «wir wollten ein Zeichen setzen und der Stadt zeigen, dass sie am falschen Ort gespart hat, sagt Susanne Locher von der IG-Spielplatz. Es sei aber ein einmaliges Vorgehen, dass nicht einreissen soll: «Liebe Stadt, in Zukunft seid ihr wieder dran.»
Stadtrat will Rahmenkredit
Der Aufruf scheint bei der Stadt anzukommen. Stadtrat Borgula verspricht: «Wir wollen die Spielplätze nicht verlottern lassen. Nächste Woche beantrage ich dem Parlament einen Rahmenkredit über 2.5 Millionen Franken für die nächsten 10 Jahre.»