Am Dorfplatz in Stans ist Dunja Rutschmanns «Trachtenstübli» zu finden. Die lebhafte Inhaberin ist gelernte Damenschneiderin und hat das «Trachtenstübli» vor gut vier Jahren übernommen. Dass sie in ihrem privaten Kleiderschrank keine einzige Tracht aufbewahrt und selber noch nie eine getragen hat, überrascht.
Ihr Zugang zur Trachtenschneiderei ist ziemlich atypisch: «Ich stamme weder aus einer volkstümlich orientierten Familie, noch habe ich je in einem Trachtenverein mitgetanzt», erklärt sie. «Aber ich nähe unglaublich gerne Trachten und interessiere mich schon sehr lange für Traditionen», sagt die Nidwaldnerin.
Eine neue Tracht für 10'000 Franken
Das Geschäft laufe gut, sagt Dunja Rutschmann. Pro Jahr nähen sie und ihre Mitarbeiterinnen durchschnittlich drei ganze Trachten. «Sie ist massgeschneidert und kostet mit Schmuck und allem Drum und Dran mehr als 10'000 Franken.» Daneben ändert sie verschiedene Trachten ab und ersetzt bereits abgenutzte Teile älterer Trachten.
Das traditionelle Handwerk, wie beispielweise das Sticken, gehe immer mehr verloren. «Es ist mir wichtig, diese Arbeitstechniken zu dokumentieren, damit diese Kunst noch lange gelernt werden kann», sagt Dunja Rutschmann.