Gutachter Andreas Frei, forensischer Psychiater der Luzerner Psychiatrie, kommt zum Schluss, dass der Mitarbeiter der Kronospan seit Oktober 2012 unter einer akuten paranoiden Schizophrenie litt.
So äusserte der Mann regelmässig, hauptsächlich im familiären Kreis, die Überzeugung, dass er von dunklen Mächten, aber auch Mitarbeitern der Kronospan ausspioniert und verfolgt würde.
«Selbst wenn der Täter aber vor der Tat einem Psychiater vorgeführt worden wäre, ist nicht anzunehmen, dass der 42-Jährige sich in einer Weise geäussert hätte, die eine Zwangshospitalisation wegen Fremdgefahr gerechtfertigt hätte», schreibt Frei.
Untersuchung ist abgeschlossen
Das Gutachten stützt sich auf die Einvernahmen von mehreren Personen aus dem privaten und beruflichen Umfeld des Täters und auf die Untersuchungsakten der Strafverfolgungsbehörden.
Die Behörden informierten die Angehörigen und Betroffenen am Dienstagnachmittag über die Ergebnisse. Die Staatanwaltschaft schloss damit die Untersuchung zur Bluttat ab, wie sie mitteilte. Das Motiv des Täters bleibt nach wie vor im Dunkeln.
Fünf Menschen sterben bei Bluttat
Am Morgen des 27. Februar 2013 eröffnete ein Arbeiter der Holzverarbeitungsfirma Kronospan im luzernischen Menznau an seinem freien Tag im Firmengebäude unvermittelt das Feuer auf seine Kollegen. Fünf Menschen starben, darunter der Täter. Fünf weitere Personen wurden verletzt.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Todesschütze sich am Ende selbst richtete, oder dass es beim Handgemenge zu einem Unfall kam, bei dem sich ein Schuss aus der Waffe löste.