«Wir haben uns auch gefragt, warum es noch ein weiteres Buch über Wilhelm Tell braucht», sagt Co-Autor Michael Blatter, aber sie würden ganz verschiedene Tells zwischen die Buchdeckel bringen. Tell sei «ein Agent, ständig unterwegs, in wechselnden Verkleidungen - im Auftrag derjenigen, die seine Geschichten erzählen».
Tell-Geschichten in aller Welt
Die beiden Luzerner Historiker hätten versucht, verschiedene spannende Geschichten zu rekonstruieren und zu erzählen. So gäbe es Tellgeschichten in Dänemark, auf den Philippinen oder im alten Persien.
«Tell lebt seit Jahrhunderten, weil er immer wieder anders erzählt werden kann», sagt Blatter, «deshalb ist Wilhelm Tell bis heute präsent.»
Infos zum Buch
Lincolns Mörder mit Tell als Vorbild
«Wir haben über Tell viel unterhaltsames, kurioses und tragisches gefunden», sagt Blatter. Das Überraschendste sei für ihn die Erkenntnis gewesen, dass auch der Mörder des ehemaligen US-Präsidenten Lincoln sich auf Tell bezog. Auf der Flucht habe er in sein Tagebuch geschrieben, Tell sei für seine Tat als Held verehrt worden und er würde jetzt als «Gessler»-Mörder gejagt.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr.