«Ich musste zuerst verdauen, dass wir den Betreuungsauftrag für die Asylsuchenden im Kanton Luzern verlieren, aber jetzt blicke ich vorwärts», sagt Thomas Thali, Geschäftsleiter der Caritas Luzern.
Da der Kanton neu die Betreuung selber übernimmt, müsse die Caritas nicht nur Kündigungen aussprechen. Sie verliere auch viele engagierte Mitarbeitende, sagte Thali vor rund 200 Caritas-Vereinsmitgliedern am Dienstagabend in Luzern.
«Die Caritas verliert zwar ein wichtiges Standbein, aber wir sind breit mit Angeboten aufgestellt und bauen aus, auch in der ganzen Zentralschweiz», sagt Geschäftsleiter Thomas Thali zuversichtlich.
Spürbare Verunsicherung
Viele Caritasangestellte waren am Vereinsanlass anwesend. Für gegen 70 Mitarbeitende heisst es in den kommenden Wochen entweder auf die Stellenausschreibungen des Kantons zu setzen oder einen neuen Job zu suchen.
Eine langjährige Mitarbeiterin gibt offen zu: «Ich gebe alles, damit die Asylsuchenden nicht spüren, wie sehr mich die Situation aufwühlt.» Sie wisse nicht, ob sie die Chance habe weiterzuarbeiten.
Roland Stauer ist bei der Caritas Luzern verantwortlich für die Unterbringung der Asylsuchenden in Zentren. Er sagt, dass er als Vorgesetzter sehr wohl die Verunsicherung der Angestellten spüre: «Die Teams funktionieren aber noch sehr gut, da wussten wir nicht, was auf uns zukommt.»
Bis Ende Juni sollte klar sein, was die Umstrukturierung für die Caritas Luzern genau bedeutet.
Regionaljournal Zentralschweiz, 06.32 Uhr