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Zentralschweiz «Unsere Existenz steht auf wackligen Beinen»

Der Kanton Luzern will für 167 Millionen Franken den Hochwasserschutz an der Reuss ausbauen und dem Fluss mehr Platz geben. Nach der Planauflage zeigt sich: Der Widerstand ist gross. Vor allem Landwirte machen Einsprache gegen das Projekt.

Die Landwirtschaft fürchtet vor allem einen grossen Landverlust. Auch die Familie Kretz aus Honau macht sich Sorgen. Auf dem Grundstück von rund 10 Hektaren plant der Kanton unter anderem ein breiteres Flussbett.

Das 167-Millionen-Projekt

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Das Hochwasserschutzprojekt Reuss erstreckt sich über eine Länge von 13 Kilometern von der Einmündung der Kleinen Emme in Emmenbrücke bis zu der Kantonsgrenze zu Zug und Aargau in Honau. Das Bau- und Auflagenprojekt rechnet mit Kosten von 167 Millionen Franken. Mit einer Realisierung rechnen die Behörden Anfang der 2020er Jahre.

Werden die Pläne des Kantons umgesetzt, hätten sie nur noch die Hälfte ihres Weidelandes zur Verfügung. «Damit steht unsere Existenz auf wackligen Beinen», sagt Lotti Kretz. Der Betrieb könnte so deutlich weniger Kühe halten.

Der Kanton müsse bei seinen Plänen zwingend über die Bücher. Gerade bei der Renaturierung schiesse der Kanton über das Ziel hinaus. «In Honau braucht es keine Massnahmen, ein Hochwasser hätte bei uns keine gravierenden Auswirkungen», so Lotti Kretz.

Widerstand auch von Umweltverbänden

Nicht nur aus der Landwirtschaft, sondern auch aus Umweltkreisen gibt es Widerstand. Der Kanton Luzern soll den Hochwasserschutz an der Reuss fischfreundlicher gestalten. Dies fordern die Umweltorganisationen Aqua Viva, BirdLife, Pro Natura und WWF. Sie haben gegen das Projekt Einsprache eingereicht.

Die Umweltorganisationen teilten mit, dass sie das Vorhaben nicht grundsätzlich bestreiten würden. Sie seien aber der Meinung, dass der Hochwasserschutz zu hoch gewichtet werde. Ohne den Schutz vor Überschwemmungen zu gefährden, könnte mehr für die Natur getan werden.

Albin Schmidhauser, Leiter Abteilung Naturgefahren beim Kanton Luzern.
Legende: Albin Schmidhauser, Leiter Abteilung Naturgefahren beim Kanton Luzern. SRF/Christian Oechslin

Beim Kanton Luzern gibt man sich trotzdem zuversichtlich, dass das Projekt wie geplant realisiert werden kann. «Die Reaktionen aus der Landwirtschaft und von den Umweltverbänden zeigt, dass wir auf einem guten Mittelweg sind», sagt Albin Schmidhauser, Leiter Abteilung Naturgefahren auf Anfrage von Radio SRF.

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