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Bild der Urner Gemeinde Realp.
Legende: Auch Realp spürt die Abwanderung. Die kleinste Urner Gemeinde zählt gerade einmal rund 160 Einwohner. SRF

Zentralschweiz Uri kann Projekt zur Wohnbauförderung beginnen

Das Reusstal, das Urserental sowie die Urner Seitentäler sollen zum Wohnen attraktiver werden. Der Landrat hat am Mittwoch ein Projekt zur Wohnraumförderung in den Regionen gutgeheissen. Im zweiten Anlauf. Und nicht ohne kritische Stimmen.

Hunderte von Wohnungen fehlen

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Laut Studien werden im Urner Oberland und im Urserental bis ins Jahr 2030 zwischen 1500 und 2500 zusätzliche Wohnungen gebraucht. Das hängt unter anderem mit dem Bau des Tourismusresorts in Andermatt zusammen. Der Kanton Uri wird zusammen mit dem Gemeindeverband Uri und der Hochschule Luzern ein Projekt zur Wohnraumföderung realisieren.

Der Landrat bewilligte einen Nachtragskredit über 204'000 Franken - mit 31 Ja- bei 24-Neinstimmen und 2 Enthaltungen. Somit wird der Kanton Uri bis 2017 für insgesamt 340'000 Franken klären, wie in den entsprechenden Gebieten mehr Wohnraum gefördert werden kann. Der Bund unterstützt das Projekt finanziell.

Anpassungen führten zum Erfolg

Bereits im Oktober 2014 diskutierte der Urner Landrat über einen Kredit zur Wohnraumförderung im oberen Reusstal und im Urserental. Nachdem der Antrag vom Landrat in der Herbstsession knapp abgelehnt worden war, brachte die Regierung das Thema in der April-Session in einer angepassten Form erneut zur Diskussion. Dieses Mal mit Erfolg. Neu umfassen die Abklärungen neben dem oberen Reusstal und dem Urserental auch Seitentäler.

Probleme dieser Gebiete seien die Abwanderung, die tiefe Bautätigkeit und dass die vorhandenen Bauten teilweise schlecht unterhalten und genutzt würden, erklärte der Regierungsrat in seiner Botschaft.

Was ist das Hauptproblem?

Kritiker aus dem bürgerlichen Lager bezeichneten auch das angepasste Projekt als teuren «Papiertiger» ohne wirklichen Nutzen. Das Hauptproblem in den betroffenen Gebieten sei nicht das fehlende Angebot, sondern die fehlende Nachfrage. An dieser Problematik könne auch die geplante Studie nichts ändern.

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