Bisher wurden knapp 10'000 Personendaten überprüft, wie die Luzerner Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Der Täter konnte bislang allerdings nicht ausfindig gemacht werden.
Personen im Ausland im Visier
Insgesamt wurden 371 Männer zu einem Massen-DNA-Test aufgeboten. Sechs Personen hätten noch nicht geprüft werden können, weil sie sich im Ausland aufhalten, heisst es in der Mitteilung. Die Luzerner Behörden stellten im Ausland entsprechende Rechtshilfeersuchen.
Die Staatsanwaltschaft gibt zurzeit nicht bekannt, welche Länder betroffen sind. Damit sollen die Ermittlungen nicht gefährdet werden, wie ein Sprecher der Behörde auf Anfrage sagte.
Weiter erhob die Polizei tausende Handynummern, die zur Tatzeit in der Nähe des Tatorts aktiv waren. 1863 Handydaten wurden genauer unter die Lupe genommen. 32 Personen mussten ebenfalls zu einem DNA-Test antreten. Auch diese Arbeit verlief bisher ohne Treffer. Drei Personen wurden allerdings noch nicht kontrolliert, weil sie sich derzeit im Ausland aufhalten oder in den Ferien weilen.
Die Staatsanwaltschaft hält in ihrer Mitteilung fest, dass laufend neue Ermittlungsansätze geprüft würden. Details hierzu will sie nicht verraten.
Opfer gelähmt
Ein Unbekannter hatte am 21. Juli 2015 bei Emmen an der Reuss eine 26-jährige Frau vom Velo gerissen und in einem nahen Waldstück vergewaltigt. Die Frau erlitt bei dem Überfall schwerste Verletzungen. Ihre Arme und Beine waren laut Behörden nach der Tat gelähmt.
Aufklärung wäre wichtig
Für das Opfer einer solchen Tat sei es wichtig, dass das Verbrechen aufgeklärt werde. Dies sagt Esther Käch, die in Zug beim Fachzentrum «eff-zett» in der Opferberatung arbeitet. Finde man den Täter nicht, werde das Gerechtigkeitsgefühl empfindlich gestört. «Erst wenn der Täter gefasst wird, kann das Opfer mit der Aufarbeitung beginnen.»