Gegen 5000 Berufsschülerinnen und -schüler werden an den drei Standorten des Berufsbildungszentrums Bau und Gewerbe (BBZB) in Luzern ausgebildet. Man sorge unter anderem für einen hohen «Grad an Transparenz», heisst es im Leitbild der Schule.
Doch vor zehn Tagen wurde die Transparenz krass übertrieben. Ein Mitglied der Schulleitung hatte sich Gedanken zu möglichen Kündigungen in der Lehrerschaft gemacht. Darin sind persönliche Wertungen enthalten: «Sie kann ihren beruflichen Auftrag kaum wahrnehmen», heisst es da etwa, oder «X ist ein Chaot». Die Liste liegt dem Regionaljournal Zentralschweiz vor.
«Grober Lapsus»
Bei der Schule will man die Liste nicht kommentieren. Für Christof Spöring, den Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern, ist die Publikation der Liste «ein grober Lapsus, der nicht passieren durfte».
Juristische Konsequenzen hat er aber nicht. Seine Funktion hat das Mitglied der Schulleitung von sich aus abgegeben.
Die Lehrerschaft am BBZB habe «mit Entsetzen» auf die Liste reagiert, sagte Aldo Isepponi, Präsident des Vereins der Luzerner Berufsschullehrer und -lehrerinnen. Sie sei wohl eine Folge von Stress, dem die Schulleitung wegen des anhaltenden Spardrucks ausgesetzt sei.
Hintergrund ist die Tatsache, dass der Kanton auch bei den Berufsschulen spart: die Pensen müssen bis zum Start des Schuljahres 2015/16 reduziert werden. Zum einen werden die Klassen vergrössert, auf der anderen Seite geht die Zahl der Schülerinnen und Schüler zurück.
(Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr)