Über 750'000 Lastwagen fahren pro Jahr durch den Gotthard Strassentunnel. Mehr als 80% davon konnten bisher gar nicht auf die Schiene verladen werden, nicht nur wegen der Höhe, sondern weil den Lastwagen eine entsprechende Vorrichtung fehlt, um sie per Kran auf den Zug zu heben.
Auch dieses Problem hat die deutsche Firma CargoBeamer mit neuartigen Zuganhängern gelöst. Neu werden die Lastwagen horizontal verladen.
Jeder Millimeter ausgenutzt
Der Vorstandsvorsitzende der Firma CargoBeamer, Hans-Jürgen Weidemann, erklärt im Gespräch mit Radio SRF auch, wie bei den neuen Niederflurwagen jeder Millimeter ausgenutzt wird: «So können wir mit wenigen Zentimetern Toleranz durch das bestehende Gotthardprofil fahren.»
Dreimal wöchentlich bietet jetzt die BLS Cargo einen entsprechenden Zug an, der zwischen Köln und Melzo verkehrt. Gefahren werden Züge mit bis zu 28 Waggons.
4-Meter-Korridor trotzdem nötig
Beim Bundesamt für Verkehr begrüsst man diese Innovation, sie sei aber keine Alternative zum geplanten Ausbau der Strecke zwischen Basel und Chiasso, dem sogenannten 4-Meter-Korridor. «Das Angebot hat schlicht zu wenig Kapazität, um das Güteraufkommen am Gotthard zu bewältigen», sagt Jörg Walpen, Mediensprecher des Bundesamtes für Verkehr.