«Die Zigarrenfabrik ist mein Leben», erklärt der 83-jährige Firmenpatron Heinrich Villiger im Gespräch mit Radio SRF. «Ich bin 1950 ins Unternehmen eingestiegen und es macht mir nach wie vor Spass zu arbeiten.» Seinen Zigarrenkonsum habe er aus gesundheitlichen Gründen etwas reduzieren müssen, ohne Zigarre gehe es aber nicht, schmunzelt er.
Über Jahrzehnte prägten Zigarrenfabriken das Wynental. Durch die Mechanisierung der Produktion mussten viele Kleinstproduzenten den Betrieb einstellen, geblieben sind Villiger und im Aargauischen Nachbardorf Dannemann, die ehemaligen Burger und Söhne. «Beide Betriebe sind sich sehr ähnlich. Wir arbeiten in verschiedenen Bereichen zusammen, wollen aber Konkurrenten im Schweizer Markt bleiben», betont Heinrich Villiger.
Villiger will an Pfeffikon festhalten
Im Dorf Pfeffikon selbst ist man stolz auf die Zigarrenfabrik. Viele hätten hier früher eine Arbeitsstelle gefunden. Nun sei die Produktion zwar rückläufig, der Ruf der Firma Villiger habe aber wenig vom Glanz verloren. Für Patron Villiger ist auch klar, dass er am Holding- und Firmenstandort Pfeffikon weiter festhalten will.
Noch bis vor rund 30 Jahren war Villiger nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch eine Macht im Dorf. «Villiger stellte den Gemeindeammann, zeitweise auch noch den Gemeindepräsidenten», erinnert sich der ehemalige Gemeindeschreiber Hans Erni. Dies sei damit begründet worden, dass Villigers unter dem Strich, bis zu zwei Dritteln des Steuersubstrates generiert hätten.
«Das Unternehmen Villiger stellte den Gemeindeammann, zeitweise auch gleichzeitig den Gemeindepräsidenten»
Das Dorf nachhaltig geprägt hat in den 80er-Jahren der Einstieg des damaligen Geschäftsführers Kaspar Villiger in die nationale Politik. «Sein Amt als Bundesrat und die Tatsache, dass er nach seiner Amtszeit nicht mehr in sein Heimatdorf zurückgekehrt ist, hat Pfeffikons Steuereinnahmen drastisch sinken lassen», erklärt Erni weiter. Man habe die Steuern deutlich erhöhen müssen.