Zum Inhalt springen

Zentralschweiz Vor zehn Jahren: Das Hiflyer-Unglück im Verkehrshaus

Am frühen Nachmittag des 23. Juli 2004 geschah es: Beim Hiflyer-Unfall starb eine Touristin, 16 weitere wurden verletzt. Das Unglück hatte auch für das Verkehrshaus weitreichende Konsequenzen. Nachdem man Anfangs noch plante, einen neuen Ballon anzuschaffen, sah man schliesslich davon ab.

Eigentlich war es schon bald klar: Der Pilot des Hiflyers hatte die Wetterlage falsch eingeschätzt. Ein Gewitter zog auf, es war mit heftigen Windstössen zu rechnen - trotzdem startete er den Flug mit der Touristengruppe. Doch der Pilot selber bestritt lange, einen Fehler gemacht zu haben. Schliesslich verlor er aber auch vor Bundesgericht und wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.

Die Verletzten der indischen Reisegruppe erhielten eine Entschädigung - sie und die Versicherung des Verkehrshauses konnten sich ohne gerichtliches Verfahren einigen. Insgesamt zahlte die Versicherung 475'000 Franken an Entschädigungen aus.

Aushängeschild fehlt

Der Hiflyer sei eine wichtige Attraktion für das Verkehrshaus gewesen, sagt Museumsdirektor Martin Bütikofer rückblickend. Seit er nicht mehr in Betrieb ist, fehle dem Museum das weit herum sichtbare Aushängeschild. Trotzdem hat Bütikofer entschieden, das geplante Projekt eines neuen Hiflyers nicht mehr weiterzuverfolgen: «Es hat sich gezeigt, dass die Westwindlage und die neuen Vorschriften keinen tragbaren Businessplan mehr ermöglichen. Aber es ist ein Manko - wir vermissen diesen Ballon sehr.»

Ein anderer Vorteil des Hiflyers sei gewesen, dass er Touristengruppen ins Verkehrshaus lockte. Diese Kunden versucht man heute mit der Schokoladen-Ausstellung anzuziehen. Martin Bütikofer: «Mein Ziel ist es, jeden Tag fünf bis sechs Cars beim Verkehrshaus begrüssen zu können.»

Regionaljournal Zentralschweiz, 17.30 Uhr

Meistgelesene Artikel