Durch das Bauprojekt würde rund ein Drittel der Gebäude in der Zuger Gartenstadt erneuert. «Damit geht neben den günstigen Wohnungen auch ein Stück Charakter des Quartiers verloren», moniert Astrid Estermann. Sie politisiert für die Alternative Die Grünen im Zuger Stadtparlament und hat mit geholfen, eine Petition zu lancieren.
Estermann unterstellt den Eigentümern der Häuser: «Sie wollen einfach eine höhere Rendite erzielen.» Diesen Vorwurf lässt Max Uebelhart, der Geschäftsführer der Zuger Gebäudeversicherung, nicht gelten: «Es ist nicht das Ziel der Versicherung, möglichst viel Profit aus den neuen Wohnungen zu ziehen.»
Gleichzeitig stellt Uebelhart aber auch klar: «Wir werden die Wohnungen nicht zu den gleichen Preisen anbieten können wie heute.» Zahlen zu möglichen Mietzinsen könne er allerdings noch nicht sagen. Dafür sei das Projekt zu wenig weit fortgeschritten.
Ortsbildschutz muss beachtet werden
Der zweite kritisierte Punkt bezieht sich auf die Veränderungen im Quartier, welche die Neubauten unweigerlich mit sich bringen werden. Petitionärin Astrid Estermann weisst darauf hin, dass die Gartenstadt zum Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz gehört. «Das heisst für uns, dass wir keine zusätzlichen oder viel grössere Gebäude realisieren dürfen», erklärt Max Uebelhart. Gerade wegen des Ortsbildschutzes würden seit zweieinhalb Jahren Gespräche mit der Stadt Zug geführt.
Nun beginnt der Projektwettbewerb für die Teilerneuerung der Zuger Gartenstadt. Bis Ende 2015 sollen die Vorschläge der Planer vorliegen. Der weitere Zeitplan ist laut Uebelhart noch nicht definitiv festgelegt. Sicher sei aber, dass das Projekt in Etappen realisiert werde.
Regionaljournal Zentralschweiz, 06:32 Uhr