Vor gut 10 Jahren war dies in Willisau gang und gäbe: Nachbarn an derselben Strasse stellten ihre Müllsäcke an verschiedenen Tagen an den Strassenrand und ihre Kinder gingen nicht in die gleiche Schule. Der Grund: zwischen den beiden Grundstücken im Städtli verlief die Gemeindegrenze von Willisau-Stadt und Willisau-Land.
Seit 10 Jahren ist Willisau nun geeint und - wenn auch nur mit knapp 8000 Bewohnerinnen und Bewohnern - offiziell verbrieft eine Stadt. Den Weg geebnet für die historische Fusion der beiden Gemeinden hätten Zusammenschlüsse der Schulen, bilanziert die Stadtpräsidentin Erna Bieri. Diese hätten gezeigt, dass von Fusionen nicht zwingend Gefahren ausgehen müssten. «So konnte Vertrauen geschaffen werden», ist Bieri überzeugt.
Behörden machten guten Job
Auch Seppi Wechsler, damals vehementer Gegner einer Fusion, zieht eine positive Bilanz des Zusammenschlusses. Die Behörden hätten einen guten Job gemacht, lobt er. Der Widerstand sei aber trotzdem nötig gewesen, um berechtigten Bedenken der Bevölkerung rund um eine gerechte Vertretung der beiden Gemeinden in der fusionierten Stadt auch Gehör zu verschaffen.
Die Fusion sei heute kein Thema mehr, ist auch Josef Häfliger überzeugt. Er setzte sich damals an vorderster Front für einen Zusammenschluss ein. Die unzähligen Absprachen und Streitigkeiten der beiden Gemeindebehörden hätten eine Entwicklung von Willisau behindert. Nun gehe es darum, die Herausforderungen der Zukunft anzupacken.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr