«Die Kinder, die zu uns in die Schule kommen, haben oft eine lange Flucht hinter sich, hatten lange Zeit kein festes Zuhause, keinen geregelten Tagesablauf und keine festen Strukturen. Als erstes müssen wir ihnen Strukturen und Geborgenheit geben und natürlich auch Deutschunterricht», sagt die Schulleiterin der beiden Luzerner Asylschulen Hirschpark und Rothenburg, Silvia Rüttimann.
Einige der Kinder hätten noch nie eine Schule besucht und können weder Lesen noch Schreiben. Insgesamt gehen im Kanton Luzern 100 Kinder in die beiden Asylschulen. Diese Art von Schule ist neu: «Bis vor kurzem wurden die Kinder in normale Schulklassen eingeschult. Mit einer Asylschule können wir besser auf die Kinder eingehen. Sie sind weniger überfordert und lernen unter ihresgleichen schneller. In einer normalen Klasse könnten sie dem Unterricht gar nicht folgen», sagt der Leiter der Volksschulbildung des Kantons Luzern, Charles Vincent.
Die Schülerzahlen können jeden Tag variieren.
Die Organisation und der Unterricht einer solchen Schule seien eine grosse Herausforderung. Einerseits können die Kinder kaum ein Wort Deutsch und andererseits könne es sein, dass die Schülerzahl jeden Tag variiere, je nachdem wieviele Flüchtlinge Asyl suchen und wie ihr Asylentscheid ausfällt.
Im Kanton Luzern rechnet man für den Sommer 2016 mit mehr asylsuchenden Familien. Deshalb sei man daran weitere Klassen an anderen Orten im Kanton zu planen. Aber auch das sei schwierig, weil man nie genau wisse, wieviele Menschen in der Schweiz Asyl suchen.
(Regionaljournal Zentralschweiz; 17:30 Uhr)