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Mountainbikerin Linda Indergand.
Legende: Linda Indergand aus Silenen will sich nach dem WM-Titel für Olympia qualifizieren. SRF/Jolanda van de Graaf

Zentralschweiz «Wir Mountainbikerinnen leben oft nur aus dem Koffer»

Die 22-jährige Linda Indergand gilt als Nachwuchshoffnung im Mountainbike-Sport. Sie holte sich den Weltmeistertitel in der Kategorie Eleminator. Nun will sie sich für die Olympischen Spiele in Rio qualifizieren. Hier warten aber grosse Herausforderungen.

Eine Woche nach ihrem Sieg im Eliminator-Rennen an der Mountainbike-WM in Andorra liegen zu Hause in Silenen das edle Regenbogentrikot und die Goldmedaille bereit. Bei Linda Indergand stehen Fototermine an. Danach folgt die Fahrt nach Österreich zu den nächsten Rennen.

«Nächstes Jahr möchte ich wieder öfters zu Hause sein», sagt sie nachdenklich. «Denn man lebt oft nur aus dem Koffer.» Gleichzeitig freut sie sich auf die nächste grosse Reise zum Testwettkampf in Rio Anfang Oktober, was einem Ritterschlag gleichkommt.

Aufgrund der harten Selektionskriterien dürfen an den Olympischen Spielen in Rio nur zwei Schweizerinnen im Mountainbike-Rennen starten. «Die Olympiaqualifikation alleine wird fast schwieriger sein, als schliesslich in Rio das Rennen zu bestreiten», erklärt Linda Indergand. Am Olympia-Rennen dürfen insgesamt nur 30 Fahrerinnen an den Start.

Jolanda Neff - Konkurrenz und Ansporn zugleich

Einer der beiden Olympia-Startplätze dürfte für die Schweizer Überfliegerin Jolanda Neff bereits reserviert sein, die in dieser Saison den Gesamt-Weltcup gewann. «Jolanda verhilft dem Frauen-Mountainbike-Sport zu mehr Medienpräsenz», freut sich Linda Indergand, «davon profitieren wir anderen auch.»

Eine weitere Parallele zu Jolanda Neff findet sich im Arbeitgeber Armee. Beide Mountainbikerinnen sind Zeitsoldatinnen zu einem Anstellungspensum von 50 Prozent. «Zeitsoldatin zu sein, ist für mich ein grosses Geschenk.»

Diese Unterstützung erlaube es ihr, wie ein Profi zu leben und zu trainieren. Wichtige Leistungstests erfolgen sozusagen während der Arbeitszeit im Rahmen von Diensttagen. Dies sei vor allem mit Blick auf Rio 2016 wertvoll.

Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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