«PrimaDonna» heisst das Motto des Sommer-Festivals. Sämtliche Künstlerinnen haben dieses Jahr Stargast-Stellung und treten als «artiste étoile» auf. Dieses Label ist sonst am Lucerne Festival jeweils nur ganz wenigen Künstlerinnen oder Künstlern vorbehalten.
Dirigentinnen sind rar
Gerade mit Frauen am Pult tut sich die Musikwelt noch immer schwer. Je berühmter ein Orchester, desto seltener werde es von einer Maestra geführt.
«Ich habe im Vorfeld viele Gespräche geführt, und die Reaktionen auf die Frage, was die Leute von Dirigentinnen halten, waren teilweise enttäuschend. Da hiess es zum Beispiel, das sei kein Beruf für eine Frau», sagt Michael Haefliger, Intendant des Lucerne Festivals, im Gespräch mit Radio SRF.
Dem wolle man bei der diesjährigen Ausgabe des Lucerne Festivals entgegenwirken. Zum Beispiel mit dem Erlebnistag am 21. August. Dieser besteht aus sechs kürzeren Konzerten, an denen neben drei Solistinnen auch vier Komponistinnen und fünf Dirigentinnen die Hauptrolle spielen werden.
«composer-in-residence» ist die Österreicherin Olga Neuwirth. Ihr neues Werk für Schlagzeug und Orchester wird vom Orchester der Lucerne Festival Academy und dem Perkussionisten Martin Grubinger zur Aufführung gebracht. Auch Werke von Komponistinnen der Vergangenheit werden in Luzern zu hören sein, etwa von Ethel Smyth oder Alma Mahler.
Lucerne Festival Orchestra mit Chailly am Dirigentenpult
Den Auftakt zum Konzertreigen machen wird traditionsgemäss das Lucerne Festival Orchestra, erstmals mit seinem neuen Dirigenten Riccardo Chailly.
Auf dem Programm steht Gustav Mahlers Sinfonie der Tausend, die einzige Mahler-Sinfonie, die Chaillys Vorgänger Claudio Abbado mit dem von ihm gegründeten Orchester nicht aufführte. Die Eröffnungsrede hält die Sängerin und Dirigentin Barbara Hannigan.
Im neben dem KKL Luzern gelegenen Inseli-Park finden Open-Air-Veranstaltungen statt. Es sind dies die Live-Übertragung des Eröffnungkonzertes und drei Überraschungskonzerte.