Erstmals Olympialuft schnupperte Daniela Diaz als Spielerin 2006 in Turin. An den nächstjährigen Winterspielen in Pyeongchang (Südkorea) wird sie jedoch in einer ganz anderen Funktion im Einsatz stehen. Von ihr als Nationaltrainerin wird erwartet, die Bronze-Medaille des Frauenteams von 2014 in Sotschi möglichst zu wiederholen. Kein einfaches Unterfangen.
«Die Leistungsdichte hinter den führenden Nationen USA und Kanada ist enorm hoch», erklärt Daniela Diaz. «Die Nationen auf den Rängen drei bis neun der Weltrangliste liegen ausgesprochen dicht beeinander.» Darum feilt die Nationaltrainerin aus Zug mit ihren Frauen intensiv an den Details. «Wir wollen uns jeden Tag weiter verbessern: taktisch und auch technisch.» Aktuell liegt das Schweizer Frauen-Team auf dem sechsten Weltranglistenplatz.
Fokus liegt auf der WM in den USA
Vor einer Woche qualifizierte sich das Frauennationalteam an einem Qualifikationsturnier in Arosa für die Olympischen Spiele 2018. Noch aber liegt Olympia für die Zugerin in weiter Ferne. «Unser Fokus gilt der WM in den USA im März.» Dort gilt es, sich von den anderen ambitionierten Nationen abzusetzen.
Spielerin - Clubtrainerin - Nationaltrainerin
Mit 34 Jahren blickt Daniela Diaz bereits auf einige erfolgreiche Jahre im Eishockey zurück. Nach ihrer aktiven Zeit wechselte sie vor acht Jahren vom Eis an die Bande und feierte als Trainerin des Frauenteams der ZSC Lions mehrere Schweizermeistertitel. Im Dezember 2015 übernahm sie schliesslich das Nationalteam. «Ich treffe die Spielerinnen in monatlichen Camps, in denen wir intensiv arbeiten», erklärt sie den Unterschied zu ihrer früheren Aufgabe bei den ZSC Lions. Daneben ist sie praktisch jedes Wochenende in den verschiedenen Eishallen der Schweiz unterwegs, um ihre Spielerinnen zu beobachten und mit ihnen Gespräche zu führen.
Die Liebe zum Eishockey weckte ihr Bruder Raphael Diaz, der als Profi nach intensiven Jahren in Übersee in der NHL heute wieder bei seinem Heimclub EV Zug spielt. Beide wuchsen nur wenige Meter neben dem Zuger Hertistadion auf. «Ich verfolgte seine Spiele von klein auf und konnte mich schliesslich bei den Eltern durchsetzen und auch mit Eishockey anfangen.»