Der Kantonsrat hatte im November 2012 per Motion beschlossen, dass die 1951 realisierte Zentral- und Hochschulbibliothek (ZHB) beim Vögeligärtli abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden solle. Darin sei auch das Kantonsgericht unterzubringen.
Die Kantonsregierung hatte nach dem Beschluss des Kantonsrates eine Botschaft für einen Planungskredit von vier Millionen Franken ausgearbeitet. 2014 hätte ein offener Planungswettbewerb durchgeführt werden sollen.
Unterstützung erhielt die Regierung am Montag im Parlament aber keine. Die vorberatende Kommission beantragte Ablehnung. Ein Nein kam auch von SP und Grünen, weil sie gegen einen Abriss des ZHB-Gebäudes sind. Auch die GLP sprach sich dafür aus, dass ein Schlussstrich unter das Neubauprojekt gezogen werde.
SVP, CVP und FDP votierten dagegen für Rückweisung. Sie hofften, dass bei einer Überarbeitung der Planungsvorlage ein günstigeres Projekt resultiert und der Widerstand gegen einen ZHB-Abriss abgebaut werden kann.
Unterschutzstellung hängig
Zwei Jahre zuvor hatte sich der Kantonsrat noch für eine Sanierung des Baus ausgesprochen. Vor allem in der Stadt formierte sich Widerstand gegen die Neubaupläne.
Ein Neubau mit Bibliothek und Gericht wäre bedeutend grösser als die heutige ZHB, sodass der Zonenplan angepasst werden müsste. Für viele, auch für den Stadtrat, wäre ein so grosser Bau beim Vögeligärtli eine städtebauliche Sünde.
Fraglich ist zudem, ob die ZHB überhaupt abgerissen werden darf. Das Verfahren zur Unterschutzstellung des Gebäudes ist hängig.